Erschienen am 6. März 2018 in der Kreiszeitungzeitung /Böblinger Bote http://www.krzbb.de.:

von Bernd Epple









Erschienen am 9. März 2018 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung http://www.szbz.de:

von Bernd Heiden

Link zum Bericht





Erschienen am 8. Dezember 2016 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung http://www.szbz.de
:

von Bernd Heiden



Am 19.Juli 2016 berichtete die KREISZEITUNG Böblinger Bote ( www.krzbb.de ):





Erschienen am 3. Dezember 2015 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung:

Weil im Schönbuch: Das Junge Streichorchester stellt im Turnerheim seine neue CD vor

Heiße Ritte, heimelige Melodien

Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag. Anlässlich der Gründung vor zwanzig Jahren spielte das Ensemble seine nunmehr dritte CD ein und stellte Teile daraus im Weiler Turnerheim beim Jubiläumskonzert vor.

Welchen Stellenwert sich das Streichorchester der von Gabi und Erich Scheungraber geleiteten freien Musikschule allein in Weil im Schönbuch in zwei Jahrzehnten erspielt hat, das macht dieses Jubiläumskonzert augenscheinlich. Wegen des Andrangs droht das Turnerheim aus allen Nähten zu platzen. Und Bürgermeister Wolfgang Lahl lässt es sich nicht nehmen, ein Grußwort zu sprechen. Der Rathauschef, der in die CD bereits reingehört hat und sie empfehlen kann, nennt das Orchester "das musikalische Aushängeschild unserer Gemeinde", weist aber auf dessen Bekanntheitsgrad über die Region hinaus hin.

Einst mit 16 Streichern gestartet, kommen tatsächlich heutzutage 80 junge Musiker aus einem Gebiet von Pfullingen bis Weil der Stadt zu den wöchentlichen Proben in die Schönbuchgemeinde. Wer will der Behauptung widersprechen, dass dieses Ensemble auch ein Aushängeschild für eine Stadt mit vielfacher Einwohnerzahl wäre? Nach einem gemeinsamen Konzert mit dem Stuttgarter Kammerorchester in Gaisburg zeigte sich offenbar auch das renommierte Kammerorchester der Landeshauptstadt angetan: Scheungrabers vermelden Gespräche über eine Patenschaft.

Bei den Probenarbeiten betreut von Theresia Hanke und dem Ehepaar Scheungraber, stand beim jetzigen Konzert Erich Scheungraber am Pult, um die wichtigsten der auf der CD eingespielten Stücke zu dirigieren. Schon der Start mit den sehr neuen Suiten der Deutsch-Irin Katharina Baker, die mal heiter und tänzerisch, mal wehmütig und bewölkt ganz plastisch musikalische Träume, Naturszenen und Stillleben schafft, vermittelt einen Begriff der erstaunlich hohen Klangkultur des Orchesters mit einem ausgeprägten Tiefenfundament: Trotz nur eines Kontrabasses hat die Cellogruppe nicht nur Masse, sondern auch Klasse. Stimmführer Linus Hägele trat nicht umsonst kürzlich als Solist beim AEG-Symphonieorchester ins Rampenlicht. Allerdings schleichen sich im Konzert bei den Suiten auch typische Unkonzentriertheiten ein wie uneinheitliches Aushalten langer Töne. Nach der Bürgermeisterrede herrscht aber volle Konzentration in allen Sektionen.

Wie schön das Orchester melodische Substanz zum Blühen bringen kann, bezeugt der berühmte finnische Satumaa-Tango. Interessant, wie das von Alte-Musik-Kennern betreute Orchester ein Retro-Stück wie Edvard Griegs "Aus Holbergs Zeit" spielen lässt: Die Rhythmik wird mitunter wie in der Gavotte zwar stark profiliert, die Noten behalten dennoch immer eine gewisse romantische Breite. Und bei aller Detailtreue wird hier in großen, Spannungswürze beisteuernden Bögen statt barockem Klein-Klein gedacht.

Eigentlich bringt spätestens Grieg erschöpfende Belege über den hohen Spielstandard des Ensembles. Wie um auch letzte Zweifler zu überzeugen, schließt sich ein im temperamentvollen Prestogang sprühendes Folk-Fiddle-Stück, "Hoe down" von Geoffrey Whartons, an, bei dem von den Violinen bis zu den Bratschen alle Stimmen ihre technische Beschlagenheit vorstellen.

Nach dem heißen Ritt beschert das Finale Abkühlung mit dem heimeligen "Es schaukeln die Winde", das gleichzeitig ein Ausbildungsmerkmal der Weiler Streicherschule demonstriert. Es wird Wert auf singen gelegt. So intonieren Kinder- und Jugendorchester mit den Kehlen das Humperdincklied, bis das begleitende Orchester auf der Bühne vokalistisch einstimmt.

Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch ist "das musikalische Aushängeschild der Gemeinde", sagt Bürgermeister Wolfgang Lahl.

Von unserem Mitarbeiter Bernd Heiden




Erschienen am 12. Dezember 2014 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung:



Bericht in der KREISZEITUNG Böblinger Bote ( www.bb-live.de ) vom 26.7.2013 über das Konzert des Jungen Streichorchesters Weil im Schönbuch e.V.

mit dem Titel: "Abend auf dem Lande" im Rahmen des Weiler Kultursommers 2013






Aus dem Schönbuch Echo vom 14. Dezember 2012:

hier klicken

Aus der Kreiszeitung / Böblinger Bote vom 14.5.2010:
http://www.bb-live.de

Talente zeigen Streichermusik mit Klasse

Vier junge Ensembles von Gabi und Erich Scheungraber konzertierten in der Breitensteiner Halle

VON ANNETTE SCHRODT

WEIL IM SCHÖNBUCH. Streicher im Grundschulalter, musikbegeisterte Teenager, hochbegabte Solisten - sie alle begeisterten am Sonntagnachmittag ihr großes Publikum. Über 300 Zuhörer in der Breitensteiner Halle lauschten den verschiedenen Orchestern der Weiler Musikpädagogen Gabi und Erich Scheungraber.

Zu Beginn überraschten die Sieben- bis Elf jährigen des Kinderorchesters mit einem Feuerwerk an Streicherkünsten: Pizzikato der linken Hand, Schlagen mit dem Holz des Bogens auf die Saiten, Glissando und andere künstlerische Besonderheiten. Bei der Darbietung der drei Arrangements von Pat Legg faszinierte das hohe Maß an Konzentration, mit dem die Kleinsten die Anweisungen ihres Dirigenten umsetzten.

Das Jugendorchester, rund 25 Streicherinnen und Streicher bis zum Alter von 13 Jahren, spielte anschließend Fiddler's Stew von Richard Meyer. "Der Stew", so erläuterte Scheungraber, "ist ein irischer Eintopf, also eine Mischung aus ganz verschiedenen Zutaten" - und in dem präsentierten Pot­pourri wurden an die 30 verschiedene Melodien "verarbeitet". Wie schon beim Kinderorchester war auch den Schülern des Jugendorchesters die Freude am Musizieren anzumerken.

Ein ganz eigener und faszinierender Klang' war darauf hin vom Cello-Ensemble zu hören. Der kroatische Cellist Rudolf Matz (1901-1988) .hat mit seiner Suite für CelloOrchester ein ideales Stück für Nachwuchscellisten komponiert. Auch den "Ungarischen Tanz" des Komponisten Thomas Kozlowski mit seinen eigenwilligen Rhythmen brachten die jungen Musiker hervorragend zum Klingen. Die zwölf Cellisten mit ihrer Lehrerin Gabi Scheungraber überzeugten durch präzise Tongebung, homogenen Klang und ausgesprochen feinfühlige Dynamik.

Solisten meistern hohe Anforderungen mit Bravour

Die 17-jährige Bratschistin Hanna Breuer und das "Junge Streichorchester" lösten mit ihrer virtuosen Interpretation des Violakonzertes von Johann Christian Bach Begeisterung beim Publikum aus. Das Stück stammt allerdings vermutlich nicht vom berühmten Sohn Johann Sebastian Bachs, sondern von einem Musiker namens Henri Casadesus aus dem 19. Jahrhundert. Breuer präsentierte sich nicht nur im lyrischen Adagio völlig eins mit ihrem Instrument. Im dritten Satz, dem "Allegro vivace", beherrschte sie die technisch anspruchsvollen Doppelgriffe auf höchstem Niveau.



Das Rondo für Violoncello und Orchester op. 94 war das letzte in Europa komponierte Werk des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak (1841-1904), bevor er 1892 in New York die Leitung eines Konservatoriums übernahm und sich von dort mit seiner "Sinfonie aus der neuen Welt" 1893 musikalisch wieder zu Wort meldete. Das Rondo mit seinem tänzerischen Ritornell und den abwechslungsreichen Couplets stellt an den Solisten höchste Anforderungen. Sophie Scheungraber, ebenfalls 17 Jahre alt, beeindruckte durch die Mühelosigkeit, mit der sie auch in den hohen Lagen ihr Cello beherrschte. Sie bot eine ausgereifte Interpretation mit technischer Brillanz und großem musikalischen Ausdrucksvermögen.
Edvard Grieg (1843-1907), norwegischer Komponist aus Bergen, setzte mit seiner Suite op. 40 dem dänisch-norwegischen Dichter Ludwig Baron Holberg ein musikalisches Denkmal. Die Rhythmen in den fünf Sätzen bergen nicht selten Elemente norwegischer Tänze. Konnte man in den zwei Solistenkonzerten das harmonische Zusammenspiel zwischen Soli und Orchester bewundern, so beim Orchester in dieser Suite den wunderbar vollen Klang spätromantischer Expressivität. Der große Beifall des Publikums entlockte dem Orchester zwei Zugaben: "Czardas" von Vittorio Monti mit dem überzeugenden Geiger Yannick Teumer als Solisten, und das freche, wilde "Hoedown" von Geoffry Wharton.

"Es ist unsere Vision, die Begabungen junger Künstler zu fördern" , sagte nach dem Konzert Erich Scheungraber, der gemeinsam mit seiner Frau Gabi und seit 2005 auch Theresia Hanke die Ensembles leitet. Gleichzeitig gehe es im Orchesterspiel darum, aus vielen künstlerischen Originalen ein einheitliches Ensemble zu formen. "Das kostet manchmal viel Kraft - aber durch solche Konzerte fühlen wir uns selbst beschenkt und belohnt für unsere Mühe."

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________



Kreiszeitung/Böblinger Bote vom 12.12.2007:

Junges Streichorchester, Jugendorchester und Celloorchester Weil im Schönbuch


Ein lebendiges Hin und Her

Holzgerlingen - Am Anfang dieses abwechslungsreichen, konzentrierten Konzerts in der Erlöserkirche traten zwei große Streichorchester in einen Dialog: links das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch, rechts ein Cello-Orchester, sehr kultiviert tönten beide Ensembles und füllten am Sonntagabend das helle, hohe Haus mit feinem Klang.

Es war ein lebendiges Hin und Her: Cesario Gussagos "La Porcellaga" stammt aus dem Jahr 1608. Die Leitung hatten Gabi (Celloorchester) und Erich Scheungraber. Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch ist ein großer Klangkörper: Fast 30 Musiker gehören ihm an. Sie bilden eine differenziert tönende Einheit.

Das vielköpfige Cello-Orchester musizierte Rudolf Matzens "Prelude und Romanze" mit dunkelsattem Klang. Es ist eher leise Musik, die kaum Entwicklungen kennt. Ein bisschen klang es nach Richard Wagner und seinen Feierlichkeiten. Am zweiten Advent wurde überwiegend Festliches geboten: der zweite Satz aus Händels Concerto Grosso F-Dur etwa, mit erstaunlich gepflegtem Klang und vielen Kontrasten. Lebendig, wach, präzise wurde Telemanns Suite in a-moll ausgeführt. Der Solist an der Altblockflöte war David Hanke, der mit sehr beweglichem Ton musizierte. In den Klangfluten des Orchesters ging er nicht unter. Das Ensemble konnte auch zurückgenommen agieren, die Ausdruckspalette war groß.

Gegen Ende des Konzerts ging es in romantische Gefilde. Das sichere Streichorchester aus Weil im Schönbuch präsentierte den ersten Satz aus Mendelssohns Violinkonzert d-moll, ein Frühwerk des bis heute unterschätzten Komponisten. Von der Solistin wird viel verlangt. Die junge Barbara Scheungraber an der Geige überzeugte durch persönliches Spiel und einen geschmeidigen Ton. Wie vor ihr David Hanke erhielt sie viel Applaus und reihte sich dann wieder ins Orchester ein, das sich mit Respighi vom Publikum verabschiedete. Dessen Musik wird viel zu selten gespielt. Vielgestaltig erklang der zweite Satz aus "Antiche Danze ed Arie III". Das schöne Konzert umspannte 350 Jahre Musikgeschichte und dauerte nicht einmal eine Stunde.
Jan Renz

______________________________________________________________________________________________________________________________________________

Sindelfinger Zeitung vom 12.10.2005

Schultes und Eltern sind mächtig stolz

Weil im Schönbuch: Das zehn Jahre alte Junge Streichorchester von Gabi und Erich Scheungraber stellt seine erste CD in Turnerheim vor

Von unserem Mitarbeiter Bernd Heiden

"Release-Party" würde man im Rocksektor sagen. Partystimmung herrschte freilich auch im Turnerheim, bei der das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch Auszüge aus seiner neuen, ersten CD vorstellte.

Dieses Jahr feiert das von Erich und Gabi Scheungraber gegründete Junge Streichorchester sein zehnjähriges Bestehen. Dass dies für eine Gemeinde alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist, unterstrich Bürgermeister Wolfgang Lahl in seiner Ansprache in der bis auf den letzten Sitz- und Bühnenplatz gefüllten Halle. Es sei nicht nur eine besondere Erfolgsgeschichte, sondern für ihn "eine einzigartige Erfolgsgeschichte", sagte der Schultes voller Stolz.

Und das mit gutem Grund. Denn das Ehepaar Scheungraber führt in der Gemeinde die Musikschule als privates Institut auf Vereinsbasis und arbeitet fast ohne finanzielle Zuwendungen von öffentlicher Seite. Eine Jugendmusikschule als Verein geführt, so Lahl, dafür gebe es nur ganz wenige Beispiele in Deutschland.

Mut zur Konserve

Lahl hätte ebenso ergänzen können, dass es nur wenige Beispiele gibt für Musikschul-Jugendstreichorchester, die es überhaupt wagen, eine CD einzuspielen. Denn was von Mama, Papa, Oma, Opa, also dem Kernpublikum solcher Ensembles, bei Konzerten des Nachwuchses noch hingenommen wird, dass die Geigen und das übrige Instrumentarium eben nicht so seidenweich und präzise schnurren wie bei einem Rundfunkorchester, das kann allein von Konserve, ohne den milde stimmenden Anblick der Lieben und Live-Atmosphäre, richtig an den Nerven zerren.

Mutig, mutig also, dass sich das Weiler Orchester auf das entlarvende Verfahren einer CD-Einspielung eingelassen hat. Wahrlich bemerkenswert, nein erstaunlich ist im Ergebnis, wie sich die jungen Musiker und Musikerinnen nun verewigt haben.

Mit einem Querschnitt aus Klassik, Romantik und Barock mit Originalliteratur wie einem Mendelssohn-Scherzo oder einem Respighi-Stück im alten Stil und Bearbeitungen wie einem Lachner-Streichquartettsatz oder einem Verdi-Arrangement über Macht des Schicksals, sowie Salon-Unterhaltungsmusik wie den Ceylon-Tango oder Boogie for Strings, verblüfft das Ensemble ganz gehörig: Vom vielleicht sehr "blue" intonierten Boogie einmal abgesehen, stellt die Intonation dem Hören keine Hürden in den Weg. Aber darüber hinaus überzeugt die stilistische Sicherheit und Musikalität. Die romantischen Werke, Verdi etwa, atmen klangsatt und volumenstark in langen Bögen, auch die spieltechnisch schwierigeren Stücke lassen nichts von Verzagtheit hören, sondern kommen ganz robust und detailgenau daher.

Auch wegen der zwei Stücke des Celloensembles, Jesu meine Freude und einer Goltermann-Serenade, ist hier eine kurzweilige und bei weitem nicht nur für Mama, Papa, Oma, Opa hörenswerte Klassik-CD entstanden. Lahl ist da wohl selber Meinung. Er kaufte gleich 300 Stück: "Ein besseres Geschenk aus unserem Flecken kann ich mir nicht vorstellen."

Erhältlich ist die CD in Weil bei der Genossenschaftsbank, bei Buch und Geschenk, Elektro Brennenstuhl oder der Musikschule selbst (Telefon: 0 71 57 /61 801).

  © 2005 SZ/BZ

____________________________________________________________________________________

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Aus der Kreiszeitung Böblinger Bote vom 22.6.2004

von Wolfgang Teubner

Junge Streicher in Neuweiler

Freude am Musizieren

Neuweiler - Es ist eine besondere pädagogische Arbeit, die Gabi und Erich Scheungraber fernab der musikalischen Zentren leisten: Ihr Engagement für junge Streicher in Weil im Schönbuch hat den Charakter des Maßstäblichen. Neben dem Unterricht spielt jeder der Schüler in einem der drei Ensembles mit. Am Samstag traten sie wieder einmal auf, vor vollem Haus in der Neuweiler Halle. Es brauchte keiner wissenschaftlicher Beweise um zu erkennen, dass musizierende Kinder und Jugendliche "anders" sind. Ihr konzentriertes Üben fördert positiv die Ströme im Gehirn, das Zusammenspiel in der Gruppe aktiviert deutlich das soziale Verhalten. Das haben immer mehr Eltern erkannt. Wie sonst wäre der Zulauf zu den Musikschulen und privaten Lehrern zu erklären, gerade jetzt in den wirtschaftlich so schwierigen Zeiten? Man weiß, dass die Investitionen von Geduld und Geld sich hoch verzinsen werden.

Die Addition der Unterrichtsergebnisse des Geigers und der Cellistin konnten sich am Samstagnachmittag durchaus hören lassen. Den Anfang machten die ganz Kleinen des elfköpfigen Kinderorchesters mit drei verschiedenen Tänzen in schon guter Inszenierung des Zusammenspiels und Koordination. Die etwas Größeren des Jugendorchesters spielten vier amerikanische Stücke von Robert Frost in rhythmisch zupackender Weise, ganz auf Temperament und Klang gezogen. Nach diesem Blick zum Westen führte Erich Scheungraber das großbesetzte Streichorchester zur slawischen Musik in den Osten: Man hörte einen bewegten Konzertsatz von Oskar Rieding und zwei Stücke von Anton Dvorak. Hier nun taten sich Prägnanz, Spielkultur und eine musikalische Intensität auf, die aus einer gemeinsamen Freude am Musizieren gewachsen war.

Richtig anspruchsvoll war dann aber vor allem der zweite Teil nach der gemütlichen Kaffeepause: Der Süden war vertreten mit dem "Sommer" aus Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten". Zunächst wurden sehr humorig die Themen und Motive vorgestellt, dann wurde ein habhaftes Konzert daraus. Die Solovioline spielte Kathrin Scheungraber, korrespondiert von Kathrin Renz am Cello. Im Wechsel und im Miteinander mit dem Tutti ergaben sich pastellige Farben und präzise gezeichnete Stimmungen. Der Norden kam zum Schluss: Die Suite "Aus Holbergs Zeit" op.40 von Edvard Grieg. Die Soli spielten hier Christine Wald (Violine) und Corinna Schmid (Viola). Hier nun ließ Erich Scheungraber seinen jungen Streichern viel Raum, sich klanglich und gefühlsmäßig auszuleben. Natürlich strukturierte er die Spannungen vor und lenkte sie in gemeinsame Bahnen, dennoch war es keine marmorne Festigkeit, die den Großklang bestimmte
.

_______________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________

Aus der Kreiszeitung /Böblinger Bote vom 6.10.2005

Ergebnisse eines besonderen Konzepts

Weil im Schönbuch - Der Anlass ist ein Jubiläum: Vor zehn Jahren, im Dezember 1995, gab ein Kammerensemble der Freien Musikschule ein erstes Konzert. Nun stellen sich 55 junge Streicher vor, auf CD und im Konzert (am Samstag im Turnerheim): Die Saat einer guten Ausbildung ist aufgegangen. Wer die Arbeit von Gabi Scheungraber (Violoncello) und Erich Scheungraber (Violine, Viola, Leitung) in dem letzten Jahrzehnt verfolgt hat, der konnte eigentlich immer nur Positives berichten. Hier wurden Kinder in einer ganz besonderen Weise an die Musik herangeführt: Sie hatten wirklich Freude an ihren Instrumenten und wussten dies auch in den Konzerten den Hörern zu vermittelten. Es herrschte immer ein ganz eigener Ton in Weil. Es ging zwar auch hier nicht ohne eine gewisse Konsequenz und Strenge, doch die Arbeitsatmosphäre war freundlich. Die Kinder fühlten sich vor allem von ihren Lehrern ernst genommen. Seit zehn Jahren sitzen auch die Eltern verstärkt mit im Boot.

Seit der Gründung des Orchestervereins konnten 14 Probefreizeiten (unter anderem im Schloss Weikersheim) und viele Konzerte durchgeführt werden. Nun kam die erste CD heraus, an der alle vier Gruppen beteiligt sind: das Cello-Ensemble, das Kinderorchester, das Jugendorchester und das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch. Die 13 Tracks der Scheibe können sich wahrlich hören lassen, bisweilen vergisst man, dass hier Jugendliche und Kinder am Werk sind. Schon das Presto aus der Sinfonie 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy, auch im Kindesalter geschrieben, ist zupackend und klanglich rund musiziert. Stücke von Respighi, Küchler, Lachner, Verdi, Bach und Goltermann, um nur einige zu nennen, stehen auf dem sehr abwechslungsreichen Fahrplan. Immer ist alles mit Akribie modelliert, nirgends gibt es Spannungsverluste, die Freude am Spiel und am eigenen Können bleibt durchweg hörbar.

Und das ist der dahinter stehende pädagogische Doppeleffekt: Man erzieht ja nicht nur z u r Musik, sondern vor allem auch d u r c h die Musik. Orchesterkinder sind teamfähig, sie fühlen sich als Teil eines Ganzen und sie arbeiten gemeinsam am Erfolg mit. Dass die Scheungrabers dabei auch mal die bewährten Bahnen der Klassik verlassen und einem "Boogie for strings" oder einen fetzigen "Ceylon Tango Malaya" auf die Pulte legen, macht sie bei den Kids besonders beliebt.

Die CD macht Freude zu hören. Sie ist ein Beweis dafür, dass es nicht nur eine Null-Bock-Jugend gibt, sondern auch noch junge Menschen mit Einsatz, Zielen und Inhalten. Im Booklet sind alle abgebildet und genannt.

Respekt und Anerkennung dem Ehepaar Scheungraber, das für die so stark gewachsenen Schülerzahlen noch Theresia Hanke als weitere Geigenlehrerin ins Team nahm: Man kann sie in ihrer Arbeit nur bestärken und für die Zukunft weiterhin eine so glückliche Hand wünschen.

____________________________________________________________________________________

Aus der Sindelfinger Zeitung vom 3.7.2002:

Weil im Schönbuch-Breitenstein: Konzert von Jugendorchestern

Euphorie mit Edward Elgar

Von unserem Mitarbeiter Bernd Heiden

Neben Originalbarock und Romantik hatte sich da auch ein Wolpertinger ins Programm geschlichen. Das Junge Streichorchester und Vororchester Weil im Schönbuch unter Leitung von Erich Scheungraber präsentierten sich mit einer ansprechenden Vorstellung in der Breitensteiner Halle.

Das bringen Musikinstitute von ganz anderer Größenordnung nicht hin: Zwei Schüler-Streichorchester auf die Beine stellen, die ganz ohne Lehrerverstärkung musizieren. Die beiden Weiler Orchester, die fast ausschließlich besetzt sind mit Schülern der kleinen, von Gabi und Erich Scheungraber geleiteten privaten Musikschule Weil im Schönbuch zeigten dagegen auf allen Streicherpositionen mindestens Sollstärke, in einzelnen Registern wie den Celli lagen sie gar leicht darüber.

Einen Musik-Wolpertinger legte das Vororchester mit Schülern im Alter zwischen sechs und elf Jahren auf. Freilich keine Kompositionskreuzung aus Hasenfuß- und Rehbockmusik, sondern Barockmusik, die die noch lebende Geigenpädagogin Sheila Nelson komponiert hat. Beim mit Fanfarenmotivik gespickten Menuett der Italienischen Suite zeigten sich die Musikknirpse und Nachwuchskräfte sogleich robust und krönten ihren Vortrag mit einem abschließenden, engagiert vorgetragenen Rondo, in dem selbst in den Bratschen die Motivik prägnant und präsent herausgearbeitet wurde.

Richtig Anspruchsvolles hatte sich das Jugendorchester vorgenommen mit Bachs drittem Brandenburgischen Konzert. Zwar recht zahm im Tempo, belohnte das Orchester dafür mit Transparenz und brillant klingenden hohen Streichern, während die Bassgruppe problemlos das schwierige, ausgedehnte Laufwerk meisterte. Bis auf ein paar Ungereimtheiten in Modulationen bewies das Ensemble solides technisches Rüstzeug auch in den solistisch zu spielenden concerto grosso Passagen. Luzides Spiel auch in Faschs Sonata d-Moll, bei dem selbst sensibles Girlandenwerk des Schlussallegros im Hintergrund hörbar blieb.

Verblüffend gut gelang der Wechsel ins romantische Idiom bei Elgars Serenade in e-Moll op. 20. Dank guter Disziplin erzeugte das Orchester nicht nur ein opulentes Klangvolumen, sondern ließ durch ausgedehnte Crescendi die Musik immer wieder aufblühen, lupfte Elgars Werk damit mehrmals vom Schwärmerischen in euphorische Dimensionen.

Nach einer kleinen Auftaktunstimmigkeit fand das Orchester auch bei Fritz Mosers "Valse tendresse" mit der sicheren Solocellistin Kathrin Renz zu beschwingtem Elan.

Zur Anfangsseite
____________________________________________________________________________________