Erschienen am 6. März 2018 in der Kreiszeitungzeitung /Böblinger Bote http://www.krzbb.de.:
von Bernd Epple
Erschienen am 9. März 2018 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung http://www.szbz.de:
von Bernd Heiden
Link zum Bericht
Erschienen am 8. Dezember 2016 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung http://www.szbz.de:
von Bernd Heiden
Am 19.Juli 2016 berichtete die KREISZEITUNG Böblinger Bote ( www.krzbb.de ):
Erschienen am 3. Dezember 2015 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung:
Weil im Schönbuch: Das Junge Streichorchester stellt im Turnerheim seine neue CD vor
Heiße Ritte, heimelige Melodien
Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag. Anlässlich der Gründung vor zwanzig Jahren spielte das Ensemble seine nunmehr dritte CD ein und stellte Teile daraus im Weiler Turnerheim beim Jubiläumskonzert vor.
Welchen Stellenwert sich das Streichorchester der von Gabi und Erich Scheungraber
geleiteten freien Musikschule allein in Weil im Schönbuch in zwei Jahrzehnten
erspielt hat, das macht dieses Jubiläumskonzert augenscheinlich. Wegen
des Andrangs droht das Turnerheim aus allen Nähten zu platzen. Und Bürgermeister
Wolfgang Lahl lässt es sich nicht nehmen, ein Grußwort zu sprechen. Der
Rathauschef, der in die CD bereits reingehört hat und sie empfehlen kann,
nennt das Orchester "das musikalische Aushängeschild unserer Gemeinde",
weist aber auf dessen Bekanntheitsgrad über die Region hinaus hin.
Einst mit 16 Streichern gestartet, kommen tatsächlich heutzutage 80 junge Musiker aus einem Gebiet von Pfullingen bis Weil der Stadt zu den wöchentlichen Proben in die Schönbuchgemeinde. Wer will der Behauptung widersprechen, dass dieses Ensemble auch ein Aushängeschild für eine Stadt mit vielfacher Einwohnerzahl wäre? Nach einem gemeinsamen Konzert mit dem Stuttgarter Kammerorchester in Gaisburg zeigte sich offenbar auch das renommierte Kammerorchester der Landeshauptstadt angetan: Scheungrabers vermelden Gespräche über eine Patenschaft.
Bei den Probenarbeiten betreut von Theresia Hanke und dem Ehepaar Scheungraber,
stand beim jetzigen Konzert Erich Scheungraber am Pult, um die wichtigsten
der auf der CD eingespielten Stücke zu dirigieren. Schon der Start mit
den sehr neuen Suiten der Deutsch-Irin Katharina Baker, die mal heiter
und tänzerisch, mal wehmütig und bewölkt ganz plastisch musikalische Träume,
Naturszenen und Stillleben schafft, vermittelt einen Begriff der erstaunlich
hohen Klangkultur des Orchesters mit einem ausgeprägten Tiefenfundament:
Trotz nur eines Kontrabasses hat die Cellogruppe nicht nur Masse, sondern
auch Klasse. Stimmführer Linus Hägele trat nicht umsonst kürzlich als
Solist beim AEG-Symphonieorchester ins Rampenlicht. Allerdings schleichen
sich im Konzert bei den Suiten auch typische Unkonzentriertheiten ein wie
uneinheitliches Aushalten langer Töne. Nach der Bürgermeisterrede herrscht
aber volle Konzentration in allen Sektionen.
Wie schön das Orchester melodische Substanz zum Blühen bringen kann, bezeugt
der berühmte finnische Satumaa-Tango. Interessant, wie das von Alte-Musik-Kennern
betreute Orchester ein Retro-Stück wie Edvard Griegs "Aus Holbergs
Zeit" spielen lässt: Die Rhythmik wird mitunter wie in der Gavotte
zwar stark profiliert, die Noten behalten dennoch immer eine gewisse romantische
Breite. Und bei aller Detailtreue wird hier in großen, Spannungswürze beisteuernden
Bögen statt barockem Klein-Klein gedacht.
Eigentlich bringt spätestens Grieg erschöpfende Belege über den hohen Spielstandard des Ensembles. Wie um auch letzte Zweifler zu überzeugen, schließt sich ein im temperamentvollen Prestogang sprühendes Folk-Fiddle-Stück, "Hoe down" von Geoffrey Whartons, an, bei dem von den Violinen bis zu den Bratschen alle Stimmen ihre technische Beschlagenheit vorstellen.
Nach dem heißen Ritt beschert das Finale Abkühlung mit dem heimeligen "Es
schaukeln die Winde", das gleichzeitig ein Ausbildungsmerkmal der
Weiler Streicherschule demonstriert. Es wird Wert auf singen gelegt. So
intonieren Kinder- und Jugendorchester mit den Kehlen das Humperdincklied,
bis das begleitende Orchester auf der Bühne vokalistisch einstimmt.
Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch ist "das musikalische
Aushängeschild der Gemeinde", sagt Bürgermeister Wolfgang Lahl.
Von unserem Mitarbeiter Bernd Heiden
Erschienen am 12. Dezember 2014 in der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung:
Bericht in der KREISZEITUNG Böblinger Bote ( www.bb-live.de ) vom 26.7.2013 über das Konzert des Jungen Streichorchesters Weil im Schönbuch
e.V.
mit dem Titel: "Abend auf dem Lande" im Rahmen des Weiler Kultursommers 2013
Aus dem Schönbuch Echo vom 14. Dezember 2012:
hier klicken
Aus der Kreiszeitung /
Böblinger Bote vom 14.5.2010:
http://www.bb-live.de
Talente zeigen Streichermusik mit Klasse
Vier junge Ensembles von Gabi und Erich Scheungraber konzertierten in der Breitensteiner Halle
VON ANNETTE SCHRODT
WEIL IM SCHÖNBUCH. Streicher im Grundschulalter, musikbegeisterte Teenager, hochbegabte Solisten - sie alle begeisterten am Sonntagnachmittag ihr großes Publikum. Über 300 Zuhörer in der Breitensteiner Halle lauschten den verschiedenen Orchestern der Weiler Musikpädagogen Gabi und Erich Scheungraber.
Zu Beginn überraschten die Sieben- bis Elf jährigen des Kinderorchesters mit einem Feuerwerk an Streicherkünsten: Pizzikato der linken Hand, Schlagen mit dem Holz des Bogens auf die Saiten, Glissando und andere künstlerische Besonderheiten. Bei der Darbietung der drei Arrangements von Pat Legg faszinierte das hohe Maß an Konzentration, mit dem die Kleinsten die Anweisungen ihres Dirigenten umsetzten.
Das Jugendorchester, rund 25 Streicherinnen und Streicher bis zum Alter von 13 Jahren, spielte anschließend Fiddler's Stew von Richard Meyer. "Der Stew", so erläuterte Scheungraber, "ist ein irischer Eintopf, also eine Mischung aus ganz verschiedenen Zutaten" - und in dem präsentierten Potpourri wurden an die 30 verschiedene Melodien "verarbeitet". Wie schon beim Kinderorchester war auch den Schülern des Jugendorchesters die Freude am Musizieren anzumerken.
Ein ganz eigener und faszinierender Klang' war darauf hin vom Cello-Ensemble zu hören. Der kroatische Cellist Rudolf Matz (1901-1988) .hat mit seiner Suite für CelloOrchester ein ideales Stück für Nachwuchscellisten komponiert. Auch den "Ungarischen Tanz" des Komponisten Thomas Kozlowski mit seinen eigenwilligen Rhythmen brachten die jungen Musiker hervorragend zum Klingen. Die zwölf Cellisten mit ihrer Lehrerin Gabi Scheungraber überzeugten durch präzise Tongebung, homogenen Klang und ausgesprochen feinfühlige Dynamik.
Solisten meistern hohe Anforderungen mit Bravour
Die 17-jährige Bratschistin Hanna Breuer und das "Junge Streichorchester" lösten mit ihrer virtuosen Interpretation des Violakonzertes von Johann Christian Bach Begeisterung beim Publikum aus. Das Stück stammt allerdings vermutlich nicht vom berühmten Sohn Johann Sebastian Bachs, sondern von einem Musiker namens Henri Casadesus aus dem 19. Jahrhundert. Breuer präsentierte sich nicht nur im lyrischen Adagio völlig eins mit ihrem Instrument. Im dritten Satz, dem "Allegro vivace", beherrschte sie die technisch anspruchsvollen Doppelgriffe auf höchstem Niveau.
Das
Rondo für Violoncello und Orchester op. 94 war das letzte in Europa
komponierte Werk des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak
(1841-1904), bevor er 1892 in New York die Leitung eines
Konservatoriums übernahm und sich von dort mit seiner "Sinfonie
aus der neuen Welt" 1893 musikalisch wieder zu Wort meldete. Das
Rondo mit seinem tänzerischen Ritornell und den abwechslungsreichen
Couplets stellt an den Solisten höchste Anforderungen. Sophie
Scheungraber, ebenfalls 17 Jahre alt, beeindruckte durch die
Mühelosigkeit, mit der sie auch in den hohen Lagen ihr Cello
beherrschte. Sie bot eine ausgereifte Interpretation mit technischer
Brillanz und großem musikalischen Ausdrucksvermögen.
Edvard
Grieg (1843-1907), norwegischer Komponist aus Bergen, setzte mit
seiner Suite op. 40 dem dänisch-norwegischen Dichter Ludwig Baron
Holberg ein musikalisches Denkmal. Die
Rhythmen in den fünf Sätzen bergen nicht selten Elemente
norwegischer Tänze. Konnte man in den zwei Solistenkonzerten das
harmonische Zusammenspiel zwischen Soli und Orchester bewundern, so
beim Orchester in dieser Suite den wunderbar vollen Klang
spätromantischer Expressivität. Der große Beifall des Publikums
entlockte dem Orchester zwei Zugaben: "Czardas" von
Vittorio Monti mit dem überzeugenden Geiger Yannick Teumer als
Solisten, und das freche, wilde "Hoedown" von Geoffry
Wharton.
"Es ist unsere Vision, die Begabungen junger Künstler zu fördern" , sagte nach dem Konzert Erich Scheungraber, der gemeinsam mit seiner Frau Gabi und seit 2005 auch Theresia Hanke die Ensembles leitet. Gleichzeitig gehe es im Orchesterspiel darum, aus vielen künstlerischen Originalen ein einheitliches Ensemble zu formen. "Das kostet manchmal viel Kraft - aber durch solche Konzerte fühlen wir uns selbst beschenkt und belohnt für unsere Mühe."
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Kreiszeitung/Böblinger Bote vom 12.12.2007:
Junges Streichorchester, Jugendorchester und Celloorchester Weil im Schönbuch
Ein lebendiges Hin und Her
Holzgerlingen - Am Anfang dieses abwechslungsreichen,
konzentrierten Konzerts in der Erlöserkirche traten zwei große
Streichorchester in einen Dialog: links das Junge Streichorchester
Weil im Schönbuch, rechts ein Cello-Orchester, sehr kultiviert
tönten beide Ensembles und füllten am Sonntagabend das
helle, hohe Haus mit feinem Klang.
Es war ein lebendiges Hin
und Her: Cesario Gussagos "La Porcellaga" stammt aus dem
Jahr 1608. Die Leitung hatten Gabi (Celloorchester) und Erich
Scheungraber. Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch ist
ein großer Klangkörper: Fast 30 Musiker gehören ihm
an. Sie bilden eine differenziert tönende Einheit.
Das
vielköpfige Cello-Orchester musizierte Rudolf Matzens "Prelude
und Romanze" mit dunkelsattem Klang. Es ist eher leise Musik,
die kaum Entwicklungen kennt. Ein bisschen klang es nach Richard
Wagner und seinen Feierlichkeiten. Am zweiten Advent wurde
überwiegend Festliches geboten: der zweite Satz aus Händels
Concerto Grosso F-Dur etwa, mit erstaunlich gepflegtem Klang und
vielen Kontrasten. Lebendig, wach, präzise wurde Telemanns Suite
in a-moll ausgeführt. Der Solist an der Altblockflöte war
David Hanke, der mit sehr beweglichem Ton musizierte. In den
Klangfluten des Orchesters ging er nicht unter. Das Ensemble konnte
auch zurückgenommen agieren, die Ausdruckspalette war
groß.
Gegen Ende des Konzerts ging es in romantische
Gefilde. Das sichere Streichorchester aus Weil im Schönbuch
präsentierte den ersten Satz aus Mendelssohns Violinkonzert
d-moll, ein Frühwerk des bis heute unterschätzten
Komponisten. Von der Solistin wird viel verlangt. Die junge Barbara
Scheungraber an der Geige überzeugte durch persönliches
Spiel und einen geschmeidigen Ton. Wie vor ihr David Hanke erhielt
sie viel Applaus und reihte sich dann wieder ins Orchester ein, das
sich mit Respighi vom Publikum verabschiedete. Dessen Musik wird viel
zu selten gespielt. Vielgestaltig erklang der zweite Satz aus
"Antiche Danze ed Arie III". Das schöne Konzert
umspannte 350 Jahre Musikgeschichte und dauerte nicht einmal eine
Stunde.
Jan Renz
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© 2005 SZ/BZ |
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Aus der Kreiszeitung Böblinger Bote vom 22.6.2004
von Wolfgang Teubner Junge Streicher in Neuweiler Neuweiler - Es ist eine besondere pädagogische
Arbeit, die Gabi und Erich Scheungraber fernab
der musikalischen Zentren leisten: Ihr Engagement
für junge Streicher in Weil im Schönbuch
hat den Charakter des Maßstäblichen.
Neben dem Unterricht spielt jeder der Schüler
in einem der drei Ensembles mit. Am Samstag
traten sie wieder einmal auf, vor vollem
Haus in der Neuweiler Halle. Es brauchte
keiner wissenschaftlicher Beweise um zu erkennen,
dass musizierende Kinder und Jugendliche
"anders" sind. Ihr konzentriertes
Üben fördert positiv die Ströme
im Gehirn, das Zusammenspiel in der Gruppe
aktiviert deutlich das soziale Verhalten.
Das haben immer mehr Eltern erkannt. Wie
sonst wäre der Zulauf zu den Musikschulen
und privaten Lehrern zu erklären, gerade
jetzt in den wirtschaftlich so schwierigen
Zeiten? Man weiß, dass die Investitionen
von Geduld und Geld sich hoch verzinsen werden.
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____________________________________________________________________________________ Aus der Kreiszeitung /Böblinger Bote vom 6.10.2005 Ergebnisse eines besonderen Konzepts Weil im Schönbuch - Der Anlass ist ein Jubiläum: Vor zehn Jahren, im Dezember 1995, gab ein Kammerensemble der Freien Musikschule ein erstes Konzert. Nun stellen sich 55 junge Streicher vor, auf CD und im Konzert (am Samstag im Turnerheim): Die Saat einer guten Ausbildung ist aufgegangen. Wer die Arbeit von Gabi Scheungraber (Violoncello) und Erich Scheungraber (Violine, Viola, Leitung) in dem letzten Jahrzehnt verfolgt hat, der konnte eigentlich immer nur Positives berichten. Hier wurden Kinder in einer ganz besonderen Weise an die Musik herangeführt: Sie hatten wirklich Freude an ihren Instrumenten und wussten dies auch in den Konzerten den Hörern zu vermittelten. Es herrschte immer ein ganz eigener Ton in Weil. Es ging zwar auch hier nicht ohne eine gewisse Konsequenz und Strenge, doch die Arbeitsatmosphäre war freundlich. Die Kinder fühlten sich vor allem von ihren Lehrern ernst genommen. Seit zehn Jahren sitzen auch die Eltern verstärkt mit im Boot. Seit der Gründung des Orchestervereins konnten 14 Probefreizeiten (unter anderem im Schloss Weikersheim) und viele Konzerte durchgeführt werden. Nun kam die erste CD heraus, an der alle vier Gruppen beteiligt sind: das Cello-Ensemble, das Kinderorchester, das Jugendorchester und das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch. Die 13 Tracks der Scheibe können sich wahrlich hören lassen, bisweilen vergisst man, dass hier Jugendliche und Kinder am Werk sind. Schon das Presto aus der Sinfonie 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy, auch im Kindesalter geschrieben, ist zupackend und klanglich rund musiziert. Stücke von Respighi, Küchler, Lachner, Verdi, Bach und Goltermann, um nur einige zu nennen, stehen auf dem sehr abwechslungsreichen Fahrplan. Immer ist alles mit Akribie modelliert, nirgends gibt es Spannungsverluste, die Freude am Spiel und am eigenen Können bleibt durchweg hörbar. Und das ist der dahinter stehende pädagogische Doppeleffekt: Man erzieht ja nicht nur z u r Musik, sondern vor allem auch d u r c h die Musik. Orchesterkinder sind teamfähig, sie fühlen sich als Teil eines Ganzen und sie arbeiten gemeinsam am Erfolg mit. Dass die Scheungrabers dabei auch mal die bewährten Bahnen der Klassik verlassen und einem "Boogie for strings" oder einen fetzigen "Ceylon Tango Malaya" auf die Pulte legen, macht sie bei den Kids besonders beliebt. Die CD macht Freude zu hören. Sie ist ein Beweis dafür, dass es nicht nur eine Null-Bock-Jugend gibt, sondern auch noch junge Menschen mit Einsatz, Zielen und Inhalten. Im Booklet sind alle abgebildet und genannt. Respekt und Anerkennung dem Ehepaar Scheungraber, das für die so stark gewachsenen Schülerzahlen noch Theresia Hanke als weitere Geigenlehrerin ins Team nahm: Man kann sie in ihrer Arbeit nur bestärken und für die Zukunft weiterhin eine so glückliche Hand wünschen. |
____________________________________________________________________________________ Aus der Sindelfinger Zeitung vom 3.7.2002: Weil im Schönbuch-Breitenstein: Konzert von Jugendorchestern Euphorie mit Edward Elgar Von unserem Mitarbeiter Bernd Heiden Neben Originalbarock und Romantik hatte sich da auch ein Wolpertinger ins Programm geschlichen. Das Junge Streichorchester und Vororchester Weil im Schönbuch unter Leitung von Erich Scheungraber präsentierten sich mit einer ansprechenden Vorstellung in der Breitensteiner Halle. Das bringen Musikinstitute von ganz anderer Größenordnung nicht hin: Zwei Schüler-Streichorchester auf die Beine stellen, die ganz ohne Lehrerverstärkung musizieren. Die beiden Weiler Orchester, die fast ausschließlich besetzt sind mit Schülern der kleinen, von Gabi und Erich Scheungraber geleiteten privaten Musikschule Weil im Schönbuch zeigten dagegen auf allen Streicherpositionen mindestens Sollstärke, in einzelnen Registern wie den Celli lagen sie gar leicht darüber. Einen Musik-Wolpertinger legte das Vororchester mit Schülern im Alter zwischen sechs und elf Jahren auf. Freilich keine Kompositionskreuzung aus Hasenfuß- und Rehbockmusik, sondern Barockmusik, die die noch lebende Geigenpädagogin Sheila Nelson komponiert hat. Beim mit Fanfarenmotivik gespickten Menuett der Italienischen Suite zeigten sich die Musikknirpse und Nachwuchskräfte sogleich robust und krönten ihren Vortrag mit einem abschließenden, engagiert vorgetragenen Rondo, in dem selbst in den Bratschen die Motivik prägnant und präsent herausgearbeitet wurde. Richtig Anspruchsvolles hatte sich das Jugendorchester vorgenommen mit Bachs drittem Brandenburgischen Konzert. Zwar recht zahm im Tempo, belohnte das Orchester dafür mit Transparenz und brillant klingenden hohen Streichern, während die Bassgruppe problemlos das schwierige, ausgedehnte Laufwerk meisterte. Bis auf ein paar Ungereimtheiten in Modulationen bewies das Ensemble solides technisches Rüstzeug auch in den solistisch zu spielenden concerto grosso Passagen. Luzides Spiel auch in Faschs Sonata d-Moll, bei dem selbst sensibles Girlandenwerk des Schlussallegros im Hintergrund hörbar blieb. Verblüffend gut gelang der Wechsel ins romantische Idiom bei Elgars Serenade in e-Moll op. 20. Dank guter Disziplin erzeugte das Orchester nicht nur ein opulentes Klangvolumen, sondern ließ durch ausgedehnte Crescendi die Musik immer wieder aufblühen, lupfte Elgars Werk damit mehrmals vom Schwärmerischen in euphorische Dimensionen. Nach einer kleinen Auftaktunstimmigkeit fand das Orchester auch bei Fritz Mosers "Valse tendresse" mit der sicheren Solocellistin Kathrin Renz zu beschwingtem Elan. |
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